Freie Beerdigungen werden immer beliebter doch was eine freie Beerdigung ganz genau ist, wissen viele Menschen gar nicht.
Wir wollen Licht ins Dunkel bringen und Ihnen erklären, wie sich die freie Beerdigung von anderen Beerdigungen unterscheidet.
Die meisten Beerdigungen finden in einer Kapelle auf dem Friedhof statt, wo im Anschluss dann die Beisetzung der Urne oder des Sarges am Grab erfolgt. Hier ist ein erster wichtiger Unterschied zu der freien Beerdigung zu erkennen, denn freie Beerdigungen finden häufig auch außerhalb der Kapelle, an anderen Orten statt.
Manchmal entscheiden sich die Hinterbliebenen dafür, die Trauerrede direkt am Grab stattfinden zu lassen, andere gehen in einen Begräbniswald und wieder andere wünschen sich eine See- oder Wiesenbestattung. Freie Trauerfeiern werden heutzutage auch gerne in den hauseigenen Kapellen der Beerdigungsinstitute abgehalten, insbesondere dann, wenn eine Beisetzung der Urne zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.
Der zweite wichtige Unterschied ist die Person, die die Rede hält. Insbesondere auf kirchlichen Friedhöfen aber auch auf vielen Städtischen sind es Pfarrer und Priester, die die Trauerzeremonie gestalten und die Rede halten. Bei freien Beerdigungen sind es die sogenannten freien Redner oder freien Trauerredner.
Der größte Unterschied liegt hier tatsächlich in dem Inhalt der Rede. Während Pfarrer und Priester die Rede auf christliche Texte, Lesungen und Bibelverse aufbauen, erzählt ein freier Redner überwiegend über den Verstorbenen und seinen Lebensweg.
Beides hat Vor- und Nachteile.
Insbesondere Menschen, die sehr gläubig waren, wünschen sich den christlichen Bezug und auch den Segen, der von den geistlichen gegeben wird. Es gibt aber auch Menschen die nur einen geringen oder gar keinen Bezug zur Kirche hatten und sich aus diesem Grund eine Trauerfeier wünschen, die nur einen kleinen Teil oder frei von christlichem Inhalt ist. Häufig wird bei freien Beerdigungen auch das „Vater unser“ gesprochen, jedoch ist der restliche Inhalt der Rede weltanschaulich und persönlich gestaltet.
Und die Gestaltung der eigentlichen Trauerfeier ist der nächste sehr wichtigen Unterschied, denn eine freie Beerdigung ist völlig frei von allen Konventionen. Das heißt, dass man sie so gestalten kann, wie der Verstorbene sich das gewünscht hätte. So kann man beispielsweise Lieder des Lieblingskünstler abspielen, sowohl Live oder auch von Band. Man kann Angehörige integrieren, Rituale mit einbinden, oder dem Verstorbenen noch etwas mit ins Grab geben. Man kann es aber auch ruhig angehen lassen, nur eine kurze Rede halten und dafür viel Raum für Erinnerungen schaffen. Es ist möglich Kerzen anzuzünden oder Bilder auf einer Leinwand zu zeigen. Bei einer freien Beerdigung ist unheimlich viel möglich und genau das, zeichnet sie auch aus, das macht sie so persönlich. Denn der Verstorbene und sein Lebensweg stehen im Vordergrund.
Die intensiven Gespräche, die man mit dem Trauerredner führt, helfen den Hinterbliebenen oft bei der Trauerbewältigung. Sowohl das Trauergespräch als auch eine würdevolle und gelungene Abschiedsfeier sind ganz wichtige Momente, die das Abschied nehmen erleichtern. Insbesondere wenn ein Mensch unerwartet und früh verstirbt hilft eine persönliche Beerdigung bei der Aufgabe des „Loslassens“. Wie genau eine freie Trauzeremonie bei der Trauerbewältigung helfen kann, lesen Sie hier. ( Verlinkung: Warum eine persönliche Trauerrede wichtig ist)
Falls Sie für einen verstorbenen Menschen eine freie Beerdigung planen und hierbei Unterstützung benötigen oder auf der Suche nach einer freien Trauerrednerin sind, kontaktieren Sie uns gerne über das Kontaktformular.