Den Tod eines geliebten Menschen zu begreifen und anzunehmen, ist wohl das schwierigste in unserem Leben. Egal wie sehr man es versucht, darauf vorbereiten scheint unmöglich. Man ist voller Trauer und muss gleichzeitig so viele Entscheidungen treffen und Fragen beantworten, darunter auch die Frage, wo und wie der Verstorbene beerdigt werden soll.
Dabei die eigene Trauer zu verarbeiten und seinen eigenen Gefühlen freien Lauf zu lassen, ist in dieser kurzen Zeit oft kaum möglich. Dabei ist genau das die Phase, wo die Trauerarbeit beginnt.
Schon im Trauergespräch sollte man sich ganz intensiv mit dem Verstorbenen, dem Lebensweg und den vielen schönen Erinnerungen auseinander setzen. Man sollte sich an „Erlebtes“ erinnern, weinen und lachen. Über den Verstorbenen zu sprechen und zu überlegen, ob es noch etwas gibt, was man ihm selbst gerne noch gesagt hätte, ob es etwas gibt, was man vielleicht auch bereut, einen Dank auszusprechen oder um Verzeihung zu bitten, ist in dieser Phase für die Trauerbewältigung unheimlich wichtig. Dabei sollte man seine Gefühle laut aussprechen, das hilft und befreit.
Begleitet wird dieses Trauergespräch durch einen freien Trauerredner, der nicht nur ausreichend Zeit mitbringt, um all die Erinnerungen noch einmal lebendig werden zu lassen sondern auch darauf achtet, dass alles unausgesprochene ausgesprochen wird.
Insbesondere bei älteren Menschen, wo die letzten Lebensmonate oder Jahre häufig von Krankheit und einem ehr schwierigen Lebensweg geprägt waren ist es manchmal für die Hinterbliebenen schwierig, sich auch an die Zeit „vorher“ zu erinnern. An die vielen schönen Momente, die man gemeinsam erlebt hat. Diese noch einmal zu rekonstruieren ist ein erster Schritt, um die Trauer besser verarbeiten zu können.
Ein nächster wichtiger Schritt, der ebenfalls während des Trauergespräches geschieht, ist zu überlegen, wie der Verstorbene sich selbst seine Trauerfeier gewünscht hätte. Welche Musik er gerne gehört hätte, wen er gerne dabei gehabt hätte und auch was über ihn erzählt wird.
Trauerredner und Angehörige erarbeiten so gemeinsam eine würdevolle Trauerfeier, die den Wünschen und Vorstellungen sowohl der Angehörigen als auch des Verstobenen gerecht wird.
Bei der freien Beerdigung steht immer das Leben der verstorbenen Person im Vordergrund, weshalb die Rede immer unheimlich persönlich ist.
Durch das Teilen von gemeinsamen Erinnerungen und Geschichten, lassen wir diesen gerade verstorbenen Menschen noch einmal ganz nah bei uns sein. Das hilft übrigens auch anderen Gästen, die sich möglicherweise nicht mehr von dem Verstorbenen verabschieden konnten.
Um auch Ihnen den Abschied zu ermöglichen, können bei einer freien Beerdigung zusätzlich Rituale integriert werden, die dem „Abschied nehmen“ noch mehr Raum geben. Das macht insbesondere bei Verstobenen Sinn, die plötzlich und unerwartet von uns gegangen sind.
In so einem Fall kann es auch sinnvoll sein, dass Angehörige oder auch eine ganze Trauergesellschaft noch einmal einen Dank aussprechen, eine Kerze im Stillen anzünden oder bei einer Schweigeminute die Möglichkeit bekommen, sich während der Trauerfeier an die persönlich schönsten Momente mit dem Verstorbenen zu erinnern.
Denn eine freie Beerdigung ist etwas ganz persönliches und bietet sehr viel Freiraum und Möglichkeiten in der Gestaltung.
Durch eine schöne Trauerrede und einen würdevollen Abschied ist es für Angehörige leichter, den Verstorbenen „loszulassen“. Denn wir lassen ihn gehen, ohne das Worte unausgesprochen bleiben. Würdevoll und so, wie der Verstorbene sich das gewünscht hätte.
Falls Sie für einen verstorbenen Menschen eine freie Beerdigung planen und hierbei Unterstützung benötigen oder auf der Suche nach einer freien Trauerrednerin sind, kontaktieren Sie uns gerne über das Kontaktformular.
Fotos: Freepik