Das Einbinden von Ritualen in eine Trauerzeremonie ermöglicht den Hinterbliebenen häufig einen leichteren und klareren Abschied. Sie helfen die Trauer anzunehmen und in gewisser Weise Frieden zu schließen, mit einem Geschehnis, was man nur schwer begreifen kann.
Sie bieten aber ebenso die Möglichkeit, eine Trauerfeier ganz persönlich und den Wünschen des Verstorbenen entsprechen zu gestalten.
Wichtig ist darauf zu achten, dass die Rituale zu dem Leben und den Lebensumständen des Verstobenen passen und den Trauergästen einen Freiraum geben, sich angemessen zu verabschieden.
Folgend finden Sie 5 beispielhafte Rituale, die in eine Trauerfeier mit eingebunden werden können.
Anzünden einer Trauerkerze
In einem Moment der Stille wird eine Trauerkerze in Gedenken an den Verstorbenen angezündet. Die Trauergäste bekommen die Möglichkeit, sich noch einmal an die vielen besonderen Momente mit dem Verstorbenen zu erinnern, die sie gemeinsam erlebt haben. Symbolisch soll die Kerze all diese positiven Erinnerungen speichern. Bei kleineren Trauergesellschaften kann die Kerze auch rumgereicht werden, so dass jeder Gast die Möglichkeit hat, diese kurz zu berühren. Die Kerze soll den engsten Hinterbliebenen Trost und Kraft spenden und sie auf dem weiteren Weg begleiten.
Sarg bemalen
Besonders bei jüngeren Verstorbenen ist das bemalen des Sarges ein sehr beliebtes Ritual. Dabei geht es nicht um künstlerisches Talent oder Vorgaben, wie er auszusehen hat. Es geht darum, dass jeder seiner Trauer und seinen Erinnerungen Ausdruck verleiht. Es können Worte geschrieben, Geschichten gemalt oder Erinnerungen verbildlicht werden. Auch jüngere Gäste haben die Möglichkeit, beispielsweise mit einem Handabdruck, in das Ritual mit eingebunden zu werden.
Luftballons steigen lassen
Das Steigenlassen eines Luftballons kann ganz verschiedene Symboliken haben. Mit
einem Luftballon kann man einen Gruß in den Himmel senden und den Verstorbenen zu der Trauerfeier einladen. Es besteht die Möglichkeit, noch einmal letzte Worte an den Ballon zu binden und diese symbolisch in den Himmel zu schicken. Außerdem verbindet dieses Ritual die sichtbare mit der unsichtbaren Welt und steht für die Zusammenführung beider Welten. Da Friedhöfe oft dicht bewachsen sind, ist das Steigenlassen von mehreren Ballons häufig nicht erlaubt. Alternativ kann ein einzelner Ballon durch die Gesellschaft gereicht werden, den jeder Gast noch einmal berühren darf.
Geste der Liebe
Ein besonders persönliches Ritual ist die „Geste der Liebe“. Dabei kann etwas Liebevolles, das der Verstorbene immer für die Hinterbliebenen getan hat, für den Verstorbenen selbst bei der Zeremonie wiederholt werden. Dies kann eine Flasche Wasser neben dem Grab sein, die der Verstorbene früher immer neben das Bett der Tochter gestellt hat. Oder der Lieblingsteil der Tageszeitung als Sargbeigabe, der immer schon morgens neben dem Frühstücksteller bereitgelegt wurde. Diese kleinen alltäglichen Erinnerungen können bei der Zeremonie helfen, sich auf eine positive und liebevolle Art zu verabschieden.
Letzte Worte
Häufig kommt der Tod plötzlich und unerwartet. Es gibt noch so viel, was man dem Verstorbenen mit auf den Weg geben möchte, nur hatte man nicht mehr die Chance dazu. Dafür werden Zettel und Stifte an die Trauergäste verteilt und jeder bekommt in der Trauerfeier die Möglichkeit, noch einmal ganz persönliche Worte zu formulieren.
Dies kann eine Art Abschiedsbrief, aber auch eine Sammlung liebevoller Erinnerungen und Worte sein. Die kleinen Zettel werden mit den Blumen in das Grab gelegt. Bei Urnen Bestattungen können die Zettel verbrannt und die Asche mit beigesetzt werden.
Neben diesen Beispielen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten, Rituale mit in eine Trauerzeremonie einzubinden. Gemeinsam mit dem Trauerredner finden Sie das passende Ritual für sich, den Verstorbenen und die Trauergäste.
Sollten Sie noch Fragen zu einer freien Beerdigung haben oder auf der Suche nach einer Trauerrednerin sein, freue ich mich auf Ihre Anfrage.